THE SUFFERING OF THE ROMA IN SERBIA DURING THE HOLOCAUST 2014

2014-12-18 16_47_59-Suffering of the Roma in Serbia.indb - The-Suffering-of-the-Roma-in-Serbia-durinTHE SUFFERING OF THE ROMA IN SERBIA

DURING THE HOLOCAUST

Milovan Pisarri

Presentation of a new study on the Roma Genocide in Serbia

“The action started early morning, like the previous day at Jatagan mala, at Čukarica and Žarkovo. Around four o’clock, the German army surrounded the entire area, after which the gendarmes and policemen went from house to house and took away the men, saying that they are going to a hearing at the local gendarmerie station after which they would shortly return home, or would be taken to Ada for felling trees. Although they found the majority asleep, some had already known they would be taken away, probably because news about the raids carried out the previous day in neighbouring areas had spread over Marinkova bara too. In those chaotic moments, some tried to hide under the bed or at a neighbour’s, but they too were found or snitched on and taken away by force.”

There is an alarming void in historiography when it comes to dealing with the Second World War: the Roma genocide. Apart from a few exceptional efforts and writings that mostly come from the Roma community, the general scientific community is united by a broad ignorance towards the suffering of the Roma during the Holocaust and Serbia in this regard makes no difference.

This problem and the history of the genocide against Roma in Serbia during World War II will be discussed by Milovan Pisarri during the presentation of his study “The Suffering of the Roma in Serbia during the Holocaust”, which will be held on 26th of November 2014 at 12 PM at the Institute for Philosophy and Social Theory in Belgrade, 45 Kraljice Natalije street.

The study about the suffering of the Roma in Serbia during the Holocaust was published by the Forum for Applied History Belgrade  in Serbian and English language as part of the project “School of Remembrance”.

The research and publication were kindly supported by Rosa Luxemburg Foundation Southeast Europe.

A pdf of the English version of the book is available at: http://www.fpi.rs/blog/wpcontent/uploads/The-Suffering-of-the-Roma-in-Serbia-during-the-Holocaust-e-book.pdf

The Serbian version is available at: http://www.fpi.rs/blog/wp-content/uploads/Stradanje-Roma-u-Srbiji-za-vreme-Holokausta-e-book.pdf

The author: Milovan Pisarri (1980) received his doctorate in history at the University of Venice in 2011. His research interests are the Holocaust, the genocide against Roma, anti-fascism and the issue of the civilian population under occupation. He publishes articles in international journals and regularly participates in scientific conferences in Serbia and abroad. He currently works as an independent historian.

Das Leiden der Roma in Serbien
Während des Holocaust

Präsentation einer neuen Studie über die Roma Völkermord in Serbien





Schule der Erinnerung

Niš – Belgrad – Göttingen
Über die Dringlichkeit des Projekts „Schule der Erinnerung – Wissensproduktion zum
Völkermord an den Roma und wie gegen Antiziganismus kämpfen?“
In den letzten Jahren hat die Regierung Serbiens die große Bedeutung der Aufarbeitung der
systematischen Ermordung der Juden zur Zeit der Besatzung durch die Nationalsozialisten erkannt
und im Jahre 2012 veranstaltete sie die erste temporäre Ausstellung über den Holocaust in
Serbien 1941-1944. Die Geschichte der Ermordung der Roma in Serbien zur Zeit des Zweiten
Weltkriegs dagegen ist weiterhin nicht genügend erforscht und kaum bekannt. Neben dem Fehlen
einer Kultur der Erinnerung an diese Ereignisse haben die weitgehende Vernachlässigung in der
historischen Forschung und die fehlende Thematisierung des Völkermords an den Roma in den
Lehrplänen der Schulbildung dazu geführt, dass diese Ereignisse in der Öffentlichkeit fast
vollständig in Vergessenheit geraten sind.
Die wenigen systematischen wissenschaftlichen Forschungen über die Opfer und Täter des
Völkermords an den Roma, die in den letzten drei Jahrzehnten in Serbien veröffentlicht worden
sind, beziehen sich auf den Völkermord an den Serben und Roma im Lager Jasenovac in Kroatien.
Heute stehen wir so vor dem Problem, dass, selbst wenn ein Interesse an Information und Bildung
über Verfolgung und Leid der Roma in Serbien bestehen sollte, zu wenig Material dafür zur
Verfügung steht. Eine der Ursachen für den Mangel an Information zur Verfolgung der Roma ist
allerdings auch darin zu suchen, dass in Serbien Vorurteile und Rassismen den Roma gegenüber
zum Alltag gehören.
Unsere Aktivitäten möchten dazu beitragen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig es ist,
die historischen Tatsachen aufzuarbeiten, auch im Hinblick auf die Kontinuität der Diskriminierung
der Roma, die unter entsprechenden Umständen zu einem erneuten Völkermord führen könnte. In
weiten Teilen Europas ist die Gemeinschaft der Roma auch ein gutes halbes Jahrhundert nach
dem Ende des Zweiten Weltkriegs Ziel von Antiziganismus, Delegitimierung,
Menschenrechtsverletzungen und systematischer Diskriminierung. Beispielsweise sind
gewaltsame Deportationen von „geduldeten“ Roma aus Deutschland nach Serbien und in das
Kosovo seit Inkrafttreten des Rücknahmeabkommens an der Tagesordnung.Gegen diese
Praktiken gibt es jedoch auch Widerstand – genannt sei zum Beispiel die Initiative „alle bleiben“,
die sich gegen Abschiebungen und für die Rechte von Roma einsetzt.
Aus den dargelegten Gründen ist das zweijährige Projekt „Schule der Erinnerung“ so konzipiert,
dass es auf mehreren Ebenen Informationen sammelt und Wissen produziert. Während ein
Schwerpunkt auf der historischen Forschung zum Völkermord an den Roma, seinen Ursachen und
Mechanismen liegt, beschäftigt sich ein anderer Teil des Projekts mit Antiziganismus und
systematischer Diskriminierung der Roma heute und fragt, wie wir dagegen vorgehen können.
Das Projekt „Schule der Erinnerung“ wird von drei Organisationen aus Serbien und Deutschland
getragen, dem Women’s Space aus Niš, dem Forum for Applied History aus Belgradund dem
Roma Center Göttingen e.V. Es wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Rosa
Luxemburg Stiftung Southeast Europe und der International Holocaust Remembrance

http://www.fpi.rs/blog/odrzana-konferencija-skola-secanja/

http://www.fpi.rs/blog/o-projektu-skola-secanja-nis-beograd-gottingen-201314/

http://www.fpi.rs/blog/schule-der-erinnerung-2013/

http://www.fpi.rs/blog/school-of-remembrance-2013/

http://www.fpi.rs/blog/poziv-na-konferenciju-skola-secanja-2/

press_skola-secanja_schule-der-erinnerung_school-of-remembrance_29-1