Gedenkveranstaltung in Rostock-Lichtenhagen. Erinnerung an einen Pogrom

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Das Roma Center wird bei der Gedenkveranstaltung am 22. August, dem 29. Jahrestag des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen, vor dem Sonnenblumenhaus sprechen. Das Haus war eine Unterkunft für Geflüchtete, darunter viele Roma. Im August 1992 wurden die dort lebenden Menschen tagelang von einem rechtsextremen Mob angegriffen.

Der Pogrom in Lichtenhagen war ein bitterer Höhepunkt des Rassismus zu Beginn der 1990er Jahre. Ein gewalttätiger Mob attackierte tagelang Unterkünfte für Geflüchtete, darunter viele Roma,  und Voraus gingen rechte Gewalt und rassistische Debatten. Es folgten Gesetzesverschärfungen und Abschottung. All das geschieht auch heute, denn rassistische Gewalt und institutioneller Rassismus gehen Hand in Hand. Dem entgegen stehen Widerstände, Selbstverteidigung, Protest und Solidarität. Wir beleuchten die Kontinuitäten – von Lichtenhagen bis Horst. Damals wie heute: Erinnern heißt Verändern.

Die Gedenkveranstaltung beginnt um 10h vor dem Sonnenblumenhaus.

Im Anschluss an die Kundgebung findet eine Fahrt zur Mahnwache vor dem Aufnahmelager Nostorf-Horst statt. Das Lager steht bis heute symbolisch für den falschen Umgang mit rechter Gewalt. Statt Geflüchtete zu schützen, sollten sie aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwinden. Nostorf-Horst wird als sog. «AnkER-Zentrum» genutzt. Asylsuchende durchlaufen dort ihr Verfahren. Nicht wenige werden von dort abgeschoben.

Die gemeinsame Busfahrt nach Nostorf-Horst wird von einem inhaltlichen Programm zur Entstehung des dortigen Lagers und den Protesten gegen das Lager begleitet. Mehr Infos zur Fahrt: http://bleiberecht-mv.org/de/horst/

14-16 Uhr: Mahnwache vor der Erstaufnahmeeinrichtung in Nostorf-Horst

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