Ausstellungseröffnung und Workshop Ohh Porajmos

VICENTEX

Ausstellungseröffnung und Workshop Ohh Porajmos

Am 1. November 2019 haben wir im Göttinger Stadtlabor die Ausstellung Ohh Porajmos eröffnet. Zu diesem Anlass haben wir, passend zu Art und Inhalt der Ausstellung, Vicente Rodriguez als Gastreferenten eingeladen. Der spanische Roma-Aktivist beschäftigt sich mit Popkultur, insbesondere mit Comics und ihrer historischen und gegenwärtigen politischen Bedeutung.

Während diejenigen, die sich für Übermenschen hielten, jene verfolgten, folterten und schließlich ermordeten, die nicht in ihre Welt des Stärkeren passten, erfanden zwei Juden in den USA Superman. Dem Namen her gleich, so ist diese Idee doch grundverschieden. Ihr Superman war als Geflüchteter einer zerstörten Heimat gekommen, die Menschen dieser Welt zu schützen. Er nutze seine Stärke, um gegen das Böse, den Faschismus, zu kämpfen, während die „Übermenschen“ ihre Stärke nutzen, zu vernichten.

In einem weiteren Teil des Workshops ging es um Comic-Figuren, die Roma sind – oder es zumindest in ihren Ursprüngen waren. Aus diesen Comics hat Vicente als kleiner Junge vom Porajmos erfahren. Die Anfänge seines Wissens über den Genozid an den Roma Europas hat er Comics zu verdanken, und nicht der Schule, wo er darüber eigentlich hätte lernen sollen, wo er aber bis heute kaum Erwähnung findet.

In den Verfilmung ab den 2000er Jahren wurde die Roma-Herkunft von Figuren aus X-Men- und anderen Comics umgeschrieben und deren Roma-Herkunft verschwand.

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