PM: Gründung des Zentralen Wohlfahrtsverbandes der Roma und Sinti Deutschland

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Pressemitteilung, 18.12.2024 

Gründung des Zentralen Wohlfahrtsverbandes der Roma und Sinti Deutschland

Im September 2024 wurde der Zentrale Wohlfahrtsverband der Roma und Sinti in Deutschland (ZWRSD) in Berlin gegründet. Die offizielle Eintragung ins Vereinsregister erfolgte am 25.11.24. Für diesen historischen Schritt haben sich sechs Selbstorganisationen und ein Dachverband als Gründungsmitglieder zusammengeschlossen: Carmen e.V. aus NRW, Pro Sinti und Roma e.V. aus Baden-Württemberg, Roma Center e.V. aus Niedersachsen, Romani Kafava e.V. aus Hamburg, RomaniPhen e.V. aus Berlin, Romanity e.V. aus Bayern sowie der Bundes Roma Verband e.V., der Dachverband der migrantischen und neuen deutschen Roma in Deutschland.

„Mit der Gründung des Wohlfahrtsverbandes schließen wir eine große Lücke in den bestehenden Strukturen der Sozialverbände. Der Zentrale Wohlfahrtsverband wird künftig die Interessen der Roma und Sinti in sozialpolitischen Belangen bundesweit vertreten,“ sagt Kjemal Ahmed, der zum 1. Vorsitzenden des Verbandes gewählt wurde.

Vielfach erleben Roma und Sinti Diskriminierung und Ausschlüsse in den bestehenden Strukturen der sozialen Arbeit und Wohlfahrtspflege. Zu dem Ergebnis kam auch der Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus, der 2021 veröffentlicht und zuvor von der Bundesregierung in Auftrag gegeben wurde. Um diesen Diskriminierungsmechanismen entgegenwirken, verfolgt der Verband den Grundsatz „Nothing about us without us“.

Ziel des Wohlfahrtsverbandes ist es, bereits vorhandene Expertisen der bundesweit tätigen Selbstorganisationen in den Beratungsbereichen Wohnen, Bildung, Arbeit und Gesundheit zusammenzuführen, sowie eine Professionalisierung durch Entwicklung von gemeinsamen Standards der Beratung, durch Weiterbildungsangebote und ein Konzept für Qualitätsentwicklung und Evaluation zu schaffen.

Ein weiterer Fokus wird auf dem Aufbau weiterer Kooperationen und Netzwerke liegen. Dadurch werden einerseits zunehmend weitere interessierte Selbstorganisationen eingebunden. Andererseits wird die Zusammenarbeit mit den Spitzenverbänden und anderen wichtigen Akteuren im Wohlfahrtssystem gestärkt, um eine gute Arbeit von und mit der Community zu unterstützen. Langfristig ermöglicht die Struktur eines Wohlfahrtsverbands eine Mitwirkung in zentralen Bereichen wie der sozialen Arbeit, der Kindertagespflege, in Schulen und im sozialen Wohnungsbau.

Pressekontakt:

Kjemal Ahmed | Tel.: 07681 4930645 | E-Mail: k.ahmed@zwrsd.org

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