Esma Redžepova-Teodosievska. Der Königin der Roma-Musik zum Gedenken

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Esma Redžepova-Teodosievska. Der Königin der Roma-Musik zum Gedenken

Vor fünf Jahren starb Esma Redžepova-Teodosievska in Skopje. Die jugoslawische Romni gilt als die Königin der Roma-Musik.

Esma Redžepova wurde 1943 in Skopje geboren und wuchs in der Roma-Siedlung Šuto-Orizari, genannt Šutka, auf.

Bereits im frühen Alter von 13 Jahren begann ihre musikalische Karriere, als sie einen Gesangswettbewerb bei Radio Skopje gewann. Es war das erste Mal, dass ein Lied auf Romanes in dem Radio gesendet wurde. Ihr Talent wurde gefördert von dem mazedonischen Musiker und Produzenten Stevo Teodosievski. Schließlich studierte sie an der Musikakademie in Belgrad.

Mit Teodosievski verband sie nicht nur eine lebenslange produktive Arbeit. Sie wurden ein Liebespaar, heirateten und blieben bis zu seinem Tod 1997 Lebenspartner_innen.

Esma Redžepova war die erste jugoslawische Künstlerin, die Roma-Musik beim Mainstream-Publikum populär machte, und eine der ersten Sängerinnen, die in Jugoslawien im Radio und Fernsehen auftraten. Im Laufe ihres Lebens hat sie bei mehr als 15.000 Konzerten in 30 Ländern gespielt. Sie hat mehr als 580 Kunstwerke geschaffen. Dazu gehören 108 Singles, 20 Alben und 6 Filme.

Sie interpretierte auch die von Žarko Jovanović komponierte Roma-Hymne Dzelem Dzelem. Wegen ihres Beitrags zur Roma-Kultur und deren Förderung hat sie den Spitznamen “Königin der Roma-Musik“ erhalten. Sie hat jedoch nicht nur Roma-Musik interpretiert, sondern ihre Musik ist geprägt von allen Balkan-Völkern.

Esma und ihr Mann spielten nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt, darunter auch Indien. In den USA spielte Esma mit dem Ansambl Teodosievski, der von ihrem verstorbenem Mann gegründeten Band, 2004 die Voice of Hope-Tour.

Neben ihren Auftritten in über 30 Ländern war Esma eine weltweit anerkannte humanitäre Persönlichkeit. Über Jahrzehnte hat das Paar Redžepova- Teodosievski, das selbst keine leiblichen Kinder hatte, Kinder gefördert, sie zu Musiker_innen ausgebildet und ihnen die kulturellen Traditionen der Roma und Mazedonier_innen vermittelt. Das Ehepaar nahm über die Jahrzehnte fast 50 Kinder selbst in Pflege, von denen später viele selber bekannte Musiker_innen geworden sind.

Esma hat mehr als 2.000 Benefizkonzerte gegeben und war eine “Botschafterin” der Roma in ganz Osteuropa. Bekannt ist sie auch für ihre humanitäre Arbeit mit geflüchteten Roma aus dem Kosovo.

Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, sowohl für ihre musikalisch und kulturelle Arbeit als auch für ihre humanitäre Arbeit, darunter:

• Auszeichnung von UNICEF

• Nationale Künstlerin Mazedoniens (2013)

• Frau des Jahres in Mazedonien (2003)

• Sie war zweimal Kandidatin für den Friedensnobelpreis

• Verdienstorden für Mazedonien (2013)

Esma Redžepova starb am 11. Dezember 2016 im Alter von 73 Jahren in Skopje an den Folgen einer Lungenentzündung.