Roma im Kosovo und Serbien Unwillkommen und abgedrängt an den Rand der Gesellschaft.2012

2014-12-22 03_53_51-Ein Reisebericht der Kampagne alle bleiben.pdf - Adobe ReaderRoma im Kosovo und Serbien
Unwillkommen und abgedrängt an den Rand der Gesellschaft

Einleitung
Eines fällt besonders auf bei unseren Besuchen verschiedener Roma-Familien in Serbien und
Kosovo: niemand hat eine feste Arbeitsstelle. Manche schlagen sich täglich mit Gelegenheitsjobs
durch oder sind angewiesen auf spärlich fließende Hilfszahlungen von Verwandten im Ausland. Eine
Planungssicherheit, die Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten ermöglichen würde, gibt es nicht.
Roma unterscheiden sich äußerlich meist von der Mehrheitsbevölkerung und sind daher leicht als
Roma zu erkennen. Dies führt dazu, dass ihnen Diskriminierungen in jedem Bereich des Lebens
begegnen, sei es bei der Arbeitssuche, beim Arzt, Schulbesuch oder Behördengängen. Als Roma
können sie immer damit rechnen, dass sie ihr Gegenüber als „Mensch zweiter Klasse“ betrachtet und
dies auch zu spüren gibt … Bis hin zu körperlich gewalttätigen Attacken auf offener Straße. Aufgrund
der allgemeinen Akzeptanz von Rassismus und weit verbreiteter Roma-Feindlichkeit in der
Gesellschaft Kosovos und Serbiens haben Roma in solchen Fällen kaum eine Chance sich zur Wehr
zu setzen und Unterstützung zu bekommen. Dies schließt sogar die Polizei mit ein! Es gibt zahlreiche
Berichte von Roma, die von der Polizei grundlos, oder auf einen unbestätigten Verdacht hin
misshandelt wurden oder deren Anzeigen ins Lächerliche gezogen und nicht angenommen wurden.
So bleiben Körperverletzungen oder der Betrug um Arbeitslöhne gegenüber Roma oft ohne Folgen für
die Täter.