7. Kultur

7. Kultur Die Unterscheidung zwischen rein (uzo) und unrein (mahrime) ist von herausragender Bedeutung, von ebenso großer Bedeutung wie die Unterscheidung zwischen Leben und Tod. Glück ist das Grundparadigma. Die Bewahrung und Steigerung des Lebens ist stark akzentuiert. Das Leben an sich gilt als höchster Wert. Aufopferung, mit dem Ziel, andere Werte zu bewahren oder durchzusetzen, ist eine in dieser Gemeinschaft fast fremde Erscheinung. Freiheit und Liebe sind vorrangige... Mehr Lesen

6. Gesellschaftliches Leben, Sitten und Gebräuche

6. Gesellschaftliches Leben, Sitten und Gebräuche Auch nach dem Verlassen Indiens sind bei den Roma (Sinti, Kale usw.) Teile des Kastensystems erhalten geblieben. Das Kastensystem teilt die Gesellschaft in eine große Zahl von Abstammungsgruppen, die sich voneinander unterscheiden und zugleich durch drei Charakteristika miteinander verbunden sind: durch Mitgift bei der Eheschließung und Kontaktknüpfung, durch die Arbeitsteilung, in der jede Gruppe gemäß Tradition einen Beruf... Mehr Lesen

5. Religion

5. Religion Als die Roma gezwungen waren, Indien zu verlassen, begannen ihre Glaubensvorstellungen abzubröckeln und machten Religionen der Völker Platz, denen sie für kürzere oder längere Zeit unterworfen waren. Häufig war die Frage des Religionswechsels für die Roma eine Überlebensfrage. Historisch und geographisch gesehen wurden sie zuerst von der zoroastrischen Lehre beeinflußt, die zur herrschenden Religion des Iran wurde. Die nächste Religion, durch die Glaubensvorstellungen... Mehr Lesen

4. Geschichte

4. Geschichte In den bisherigen geschichtlichen Forschungen wurde nachgewiesen, daß die meisten Roma (Sinti, Kale usw.) Indien in der Zeit der Eroberungszüge des Mahmud von Ghazni (Afghanistan) verließen. Er plünderte in 17 Kriegszügen (1000-1027 n. Chr.) Nordindien. Mahmud von Ghaznis war zu jener Zeit der größte Feldherr des Abbasidenreiches. Die muslimische Macht, die das Werk der Araber und Araber und Ghaznawiden zu Ende führte, war die Dynastie der Ghuriden, die ihr... Mehr Lesen

3. Sprache

3. Sprache Das Romanes ist die Sprache der Roma und Sinti. Es hat seinen Kern in Sanskrit. Nach Grundwortschatz und grammatikalischem System ist die Sprache der Roma (auch: romani chib) eine neuindoarabische (also indogermanische) Sprache.   In der Sprache der Roma gibt es acht Fälle. Die Deklination der Substantive beruht auf zwei Formen: der regelmäßigen (vom sanskritischen Nominativ oder Akkusativ) und der unregelmäßigen (aus dem saskritischen Genitiv abgeleitet).... Mehr Lesen

2. Anzahl, geographische Verteilung

 2. Anzahl, geographische Verteilung Die Roma gehören zu den indoeuropäischen Völkern und sind mit Ausnahme des ostasischen Raumes in allen Staaten der Erde verbreitet, so auch in allen europäischen Ländern. Hier bilden sie die größte nationale Minderheit Europas. Schätzungsweise etwa  9 Millionen Roma verteilen sich wie folgt: Albanien 100.000; Bulgarien 15.000; Bosnien (vor dem Krieg) 300.000; Bulgarien 800.000; Dänemark 5.000; Deutschland 130.000; Estland 3.000;... Mehr Lesen

1. Name

  1. Name Die Bezeichnung Rom (Plur. Roma, neue standardisierte Form) wird neben seiner Bedeutung als Volksname auch in der Bedeutung von “Ehegatte” und “Mensch” gebraucht. Aus dem Namen Rom entwickelte sich eigentlich ein ganzer Komplex verschiedener Bedeutungen. Neben den Ausdrücken wie Romani chib (Roma-Sprache), Romano pacape (Roma-Glauben) – ähnliches ist bei allen anderen Völkern zu finden – prägten der Name Roma und das Adjektiv romano... Mehr Lesen